Social Media Prozesse optimieren: 5 Fragen für dein Marketingteam

Social Media in kleinen Unternehmen darf Spaß machen. Voraussetzung dafür ist, dass der Rahmen passt und die richtigen Menschen sich in einem Social-Media-Team gefunden haben. Denn die Realität in kleinen und mittleren Unternehmen ist immer noch: Neben dem aktuellen Tagesgeschäft fällt Social Media immer wieder von der To-do-Liste herunter. Das stellt gerade kleine Marketingteams vor Herausforderungen: Posts brauchen ewig, bis sie veröffentlicht werden, Abstimmungen ziehen sich, der Redaktionsplan ist eine Dauerbaustelle. Kurz gesagt: Die Ampel steht ständig auf Gelb.

In diesem Artikel findest du 5 einfache Reflexionsfragen, die dir und deinem Team helfen, Zeitfresser in deinem Social-Media-Prozess zu erkennen, Routinen zu entwickeln und Social Media mit mehr Fokus und Leichtigkeit anzugehen.

In unseren Kursen mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) sehen wir immer wieder die gleichen Stolpersteine:

  • Beiträge dauern ewig, weil es keine festen Formate gibt.
  • Zu viele Freigabeschleifen bremsen den Workflow.
  • Ideen gehen unter, weil es keine internen festgelegten Briefings für Postings gibt.
  • Das Rad wird für jeden Post neu erfunden.
  • Es wurde kein Themenplan und kein Redaktionsplan entwickelt. 
  • Es herrscht Unsicherheit, was alles gepostet werden darf. 
  • Postings müssen mit  Entscheidern oder Vorgesetzten abgestimmt werden. 
  • Unklare Rollen führen zu Verzögerungen – oft wird gar nichts gepostet.
  •  Content wird nicht ausgewertet – niemand weiß, was wirklich funktioniert

Erkennst du dich und dein Team wieder? Dann bist du in bester Gesellschaft. In vielen Teams gilt die Devise : „Wir müssen einfach mehr posten! Am besten alles was wir im Angebot haben!“ Mit dieser „Mehr -Posten-Strategie“ bleibst es aber bei Postings ohne Strategie im Rücken.  

Mindset-Shift: Von „mehr posten“ zum „besseren Social Media Prozess“

 

Der Schlüssel liegt nicht in noch mehr Aktion, sondern in ehrlicher Reflexion. Denn wer immer nur „tut“, merkt oft gar nicht, wo es hakt.

Was hat diesen Monat gut funktioniert – und was hat uns unnötig Energie gekostet?

Journaling – oder besser gesagt: eine kurze Team-Reflexion – ist dafür perfekt. Ihr nehmt euch bewusst 10 bis 15 Minuten, schaut zurück und erkennt, wo es leichter gehen darf. Das schafft Klarheit und gibt Raum für Neues.

5 Fragen, die helfen eure Social Media Prozesse zu verbessern

 

Diese fünf Fragen helfen euch, Routinen zu finden, Fokus zu gewinnen und euer Social Media Prozess nachhaltig weiterzuentwickeln.Sie sind schnell beantwortet – aber sie wirken langfristig.

1. Wo sabotieren wir uns durch Perfektionismus?

Müssen Posts perfekt sein – oder reicht „gut“? Perfektionismus kostet Zeit und Energie. „Gut genug und draußen“ ist oft der mutigere Schritt gerade bei schnellem Social Media Content. 

2. Welche Aufgaben dauern regelmäßig zu lange – und warum?

Fehlen Templates? Gibt’s zu viele Abstimmungen? Oder verlieren wir uns im Detail? Wenn ihr wisst, warum etwas Zeit frisst, könnt ihr es gezielt vereinfachen.

3. Haben wir feste Routinen für Content-Erstellung – oder läuft alles spontan?

Spontanität klingt kreativ, ist aber selten effizient. Zwei bis drei feste Formate, die ihr sicher umsetzt, bringen mehr Ruhe als zehn spontane Ideen pro Woche. Festgelegte Termine für einen Contentday sorgen dafür, dass ihr feste Zeiten im Kalender blockt, damit Inhlate produziert werden können. 

4. Wo verlieren wir Zeit durch unklare Rollen?

Wer schreibt, wer gestaltet, wer postet? Wenn alle wissen, was ihr Part ist – egal, wie klein das Team ist, können Inhalte zeitsparend produziert werden. 

5. Welche Inhalte bringen uns wirklich Wirkung – und was dürfen wir weglassen?

Schaut regelmäßig, welche Inhalte echte Gespräche auslösen z.B. in Direchtnachrichten oder wo es Engeament (Kommentare, Likes und Interaktion gibt. Nicht jeder Trend muss mitgemacht werden. Weniger kann hier wirklich mehr sein.

Routinen statt Stress: So entlastest du dein Team

Reflexion hilft euch zu erkennen, wo ihr euch im Social Media Prozess gerade blockiert: 

  • Welche Aufgaben rauben euch Energie?
  • Welche Routinen geben euch Struktur?
  • Wo dürft ihr Abläufe einfacher machen?

Ein Beispiel aus unserer Arbeit: Ein Handwerksbetrieb mit 20 Mitarbeitenden wollte auf Instagram aktiver werden. Doch Reels und spontane Ideen haben sie überfordert. Nach einem Journaling-Check entschieden sie sich für zwei klare Formate – Projekt-Vlogs, Serviceposts und Mitarbeiter-Statements. 

Eine Ansprechperson für Freigaben, ein kurzer Wochen-Check-in – und plötzlich lief’s. Mehr Posts, weniger Druck, mehr Klarheit.

Ergebnis: Das Team hatte zum ersten Mal das Gefühl: „Wir schaffen das gemeinsam.“

Checkliste: Woran du erkennst, dass dein Social Media Prozess Zeit frisst

  • Posts dauern länger als 60 Minuten
  • Feedback-Schleifen ziehen sich über Tage
  • Niemand weiß, wer final freigibt
  • Unregelmäßige Postings
  • Ideen gehen verloren
  • Der Redaktionsplan existiert – aber wird nie genutzt

Wenn du dich da wiedererkennst – kein Grund zur Panik 😉 Das ist der perfekte Moment, um’s leichter zu machen.

Fazit: Kleine Routinen, große Wirkung

Social Media braucht kein „immer mehr“, sondern Klarheit in den Abläufen. Wenn ihr regelmäßig reflektiert, entstehen mit der Zeit Gewohnheiten, die euch tragen. Kleine Routinen bringen Ruhe, stärken das Miteinander und machen Social Media wieder zu dem, was es sein sollte: ein Ort für Austausch, Inspiration und Gemeinsamkeit.

FAQ – Häufige Fragen 

Wie oft sollte man Social Media Prozesse reflektieren?

Einmal im Monat reicht. 10 bis 15 Minuten pro Teammitglied – und ihr erkennt, wo’s hakt und was läuft. Kleine Schritte, große Wirkung.

Was bringt Journaling im Marketingteam?

Es schafft Klarheit. Statt im Alltagstrott zu versinken, nehmt ihr euch kurz Zeit zum Hinschauen. So findet ihr leichter Routinen, die zu euch passen.

Funktioniert das auch für Ein-Personen-Teams?

Absolut. Gerade Solo-Marketer profitieren von einem monatlichen Prozess-Check. Klarheit ist keine Teamgröße-Frage 😉

Weitere Ressourcen zu diesem Thema: 

Workbook: Euer Social Media Prozess – Schritt für Schritt

Das Workbook hilft euch, Zuständigkeiten zu klären, Routinen zu finden und mit mehr Leichtigkeit zu planen – inklusive Templates, Checklisten und Monatsreview.